Die Sprengung des Atomkraftwerks Gundremmingen ist kein Fortschritt, sondern ein Lehrstück politischer Selbstzerstörung
Samstagmittag, Punkt zwölf Uhr: Zwei Kühltürme fallen in sich zusammen. Jubel. Bratwurstduft. Applaus. Deutschland feiert die Zerstörung einer der effizientesten Energieanlagen Europas, als wäre es ein Sommerfest. Es ist ein groteskes Bild: Bürger mit Handys, während tonnenschwerer Beton zu Staub wird. Man nennt es „Energiewende“. Treffender wäre: staatlich verordnete Amnesie.
Denn Gundremmingen war nicht irgendein Kraftwerk. Es war ein Symbol deutscher Ingenieurskunst, ein Hochleistungswerk, das über Jahrzehnte stabil, sicher und planbar Strom lieferte. 21 Milliarden Kilowattstunden jährlich, zuverlässig, CO₂-frei, für 4,7 Millionen Haushalte. Und jetzt? Ein Haufen Schutt, flankiert von moralischem Stolz und der Illusion, Windräder könnten dieses Loch füllen.
Was da in Bayern in die Luft gejagt wurde, war kein Schornstein der Vergangenheit, sondern die Möglichkeit einer stabilen Zukunft. Während andere Länder Atomkraftwerke modernisieren oder neue bauen, weil sie den Klimawandel ernst nehmen und Versorgungssicherheit verstanden haben, erklärt Deutschland die Abrissbirne zur Tugend.
Man spricht von „Fortschritt“, doch das ist ein Euphemismus für Energieverknappung. Windräder, die bei Flaute stillstehen. Solarparks, die im Winter schlafen. Und Gaskraftwerke, die subventioniert werden müssen, weil sie sonst keiner bauen will. In diesem Theaterstück nennt man das „Transformation“. Tatsächlich ist es die ökonomische Entkernung eines Industriestaates, der sich ausgerechnet in der Energiefrage selbst kastriert.
Die Zahlen sprechen Bände: Für drei Milliarden Euro hätte man Gundremmingen wieder hochfahren können und damit fünf neue Gaskraftwerke ersetzt. Stattdessen bläst der Steuerzahler zwanzig Milliarden pro Jahr in Subventionen für Solarstrom, der nachts nicht existiert. Deutschland zahlt den höchsten Strompreis Europas, während die Politik von „Nachhaltigkeit“ spricht und Fabriken schließen.
Man könnte lachen, wenn es nicht so teuer wäre.
Die Sprengung von Gundremmingen markiert das Ende einer Epoche, in der Vernunft noch ein politisches Kriterium war. Sie zeigt, dass Ideologie längst wichtiger ist als Ergebnis, und dass Zerstörung inzwischen als Sieg gilt, solange sie sich „klimafreundlich“ etikettieren lässt.
Am Ende bleibt ein Bild, das sinnbildlich für die deutsche Energiepolitik steht: Rauch, Trümmer, Applaus.
Disclaimer: Dieser Artikel stellt eine meinungsbasierte, kritisch-satirische Analyse aktueller energiepolitischer Entscheidungen in Deutschland dar. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt keine fachliche oder juristische Beratung. Die dargestellten Einschätzungen spiegeln meine persönliche Meinung wider und fallen unter die durch Art. 5 GG geschützte Meinungsfreiheit.
© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert
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