Christen in der AfD – Beweggründe und Haltung

Glaube als Fundament: Warum Christen in der AfD politisch aktiv sind

Christlicher Glaube und politisches Engagement gehören für viele Menschen zusammen. Auch in der AfD gibt es eine wachsende Zahl von Mitgliedern, die sich bewusst als Christen verstehen und ihre politische Arbeit aus diesem Fundament heraus gestalten möchten. Oft stoßen sie dabei auf Skepsis oder Vorurteile. Umso wichtiger ist ein genauer Blick auf ihre Beweggründe, Selbstverständnisse und Ziele.

Ein zentrales Motiv vieler Christen in der AfD ist das Anliegen, christlich geprägte Werte in Politik und Gesellschaft zu bewahren. Sie vertreten die Ansicht, dass Begriffe wie Ehe, Familie, Menschenwürde und Nächstenliebe nicht allein private Glaubensüberzeugungen darstellen, sondern das Fundament unserer Kultur. Während sie bei anderen Parteien häufig einen schleichenden Rückzug aus diesem Wertefundament wahrnehmen, sehen sie in der AfD eine politische Kraft, die diesen Überzeugungen noch sichtbar Raum gibt.

Viele gläubige Mitglieder der AfD verstehen ihr Engagement nicht als Machtstreben, sondern als eine Form von Dienst. Politik ist für sie eine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft. Sie betonen, dass christliche Ethik Nächstenliebe nicht nur im persönlichen Umfeld meint, sondern auch im staatlichen Handeln sichtbar werden muss: durch Sicherheit für Bürger, gerechte Verteilung von Mitteln und Verlässlichkeit staatlicher Institutionen. Nach ihrer Auffassung setzt die AfD hier deutliche Signale, die sie anderswo vermissen.

Ein weiterer Antrieb ist die Sorge um kulturelle Identität. Für viele Christen ist das Christentum nicht allein Privatsache, sondern prägender Bestandteil der europäischen und deutschen Geschichte. Feiertage, Kirchen, Feste und Symbole seien Ausdruck einer gewachsenen Kultur, die man nicht preisgeben dürfe. Christen in der AfD wollen daher den öffentlichen Raum nicht entchristlichen sehen, sondern vielmehr das Bewusstsein dafür stärken, dass diese Traditionen unser gesellschaftliches Miteinander stützen.

Nicht wenige Christen innerhalb der AfD berichten, dass sie sich bei anderen Parteien politisch heimatlos fühlten. Sie hatten das Empfinden, dass christliche Anliegen zunehmend als rückständig oder störend dargestellt werden. In der AfD finden sie eine Plattform, auf der sie ihre Überzeugungen offen aussprechen können. Diese Offenheit, auch gegen den Zeitgeist Position zu beziehen, ist für viele ein wesentlicher Grund für ihr Engagement.

Christen in der AfD wissen, dass ihre Positionen in der Öffentlichkeit umstritten sind. Gerade deshalb betonen sie, dass ihr Handeln nicht im Widerspruch zu ihrem Glauben steht, sondern davon getragen ist. Sie sehen ihr Engagement als Zeugnis dafür, dass christliche Werte wie Wahrheit, Verantwortung und Gemeinschaft nicht nur in Kirchenräumen, sondern auch in politischen Debatten gelebt werden müssen.

Es zeigt sich zugleich, dass auch innerhalb der AfD Christen keineswegs einheitlich denken. Manche legen den Schwerpunkt stärker auf ethische Fragen wie Lebensschutz oder Familienpolitik, andere auf gesellschaftliche Stabilität und kulturelle Identität. Was sie verbindet, ist die Überzeugung, dass der Glaube Orientierung bietet, gerade in Zeiten politischer Unsicherheit.

Insgesamt verstehen sich Christen in der AfD nicht als Außenseiter im Glauben, sondern als Teil einer größeren Gemeinschaft, die ihr religiöses Fundament in die Politik trägt. Für sie ist der Glaube eine Ressource, die Haltung und Orientierung gibt. Sie wollen, dass diese Perspektive nicht verloren geht, sondern in der politischen Debatte hörbar bleibt.


Disclaimer: Dieser Artikel beschreibt Beweggründe und Sichtweisen von Christen in der AfD. Er stellt keine Parteinahme dar und gibt weder eine Wahlempfehlung noch eine Bewertung politischer Programme ab. Alle Inhalte dienen ausschließlich der Information.

© 2025 Mirko Fuchs
Foto: Pixabay.com


 


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