Outokumpu streicht Stellen – und alle tun überrascht
Outokumpu baut in Dillenburg 65 Stellen ab. Offiziell heißt das „Restrukturierung“, „Effizienz“ und „Optimierung“. Aus meiner Sicht ist es die direkte Folge einer politischen Deindustrialisierung, die seit Jahren unter dem Etikett „Transformation“ verkauft wird. Energiepreise hoch, Regulierung erdrückend, internationale Konkurrenz gnadenlos. Wer heute Stahl produziert, kämpft gegen Rahmenbedingungen, die es in Deutschland immer schwerer machen. Dillenburg ist nur ein weiterer Beleg dafür.
Die IG Metall poltert – über eine Entwicklung, die sie selbst flankiert hat
Jetzt ruft die IG Metall laut „Kahlschlag“. Das wirkt reichlich spät, wenn man bedenkt, dass genau diese Gewerkschaft einen Transformationskurs flankiert hat, den sie politisch grundsätzlich mitgetragen hat. Erst das große Zukunftsversprechen feiern, dann empört sein, wenn Unternehmen die Konsequenzen ziehen. Die Diskrepanz könnte kaum größer sein.
Transformation bedeutet Stellenabbau
Die Schließung der Glüh- und Beizlinie ist nur der offizielle Aufhänger. Jeder weiß: Die 65 Stellen sind nicht allein dort verankert. Europaweit sollen 650 Jobs fallen, 100 Millionen Euro eingespart werden. Das ist kein lokaler Ausrutscher, sondern ein europaweites Abbauprogramm, das sich aus politischen Vorgaben und wirtschaftlichem Druck speist.
All das hätte niemanden überraschen dürfen. Wer die Industrie politisch umbaut, baut am Ende Arbeitsplätze ab. Genau das erleben die Beschäftigten jetzt direkt am eigenen Standort.
Disclaimer: Dieser Text ist eine persönliche politische Meinungsäußerung im Sinne von Artikel 5 Grundgesetz. Er beruht ausschließlich auf öffentlich zugänglichen Informationen, enthält keine nicht belegten Tatsachenbehauptungen und stellt keine Rechtsberatung dar.
© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert
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