Die Freiheit stirbt immer zentimeterweise

Warum Guido Westerwelles Satz heute wichtiger ist als je zuvor

Guido Westerwelle warnte schon vor Jahren: „Die Freiheit stirbt immer zentimeterweise.“ Er meinte damit nicht den plötzlichen Zusammenbruch einer Demokratie, sondern den schleichenden Verlust von Rechten, Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit oder blinden Gehorsam.

Freiheit geht nicht auf einen Schlag verloren. Sie bröckelt, Gesetz für Gesetz, Entscheidung für Entscheidung, Kommentar für Kommentar. Erst wenn sie spürbar fehlt, merken die Menschen, dass sie längst aufgegeben wurde.

Westerwelle verstand Freiheit nie als reines „Ich darf alles“, sondern als Verpflichtung. Er sprach von der Freiheit zur Verantwortung. Wer frei sein will, muss mitdenken, sich einmischen und für Werte eintreten, auch dann, wenn es unbequem ist.

Das gilt in der Politik ebenso wie im Alltag: im Betrieb, in Vereinen, im Umgang mit Behörden oder Medien.

Westerwelle warnte vor einer Gesellschaft, die Sicherheit und Komfort höher bewertet als Selbstbestimmung. Heute sehen wir genau das: Überwachung wird mit Bequemlichkeit gerechtfertigt, Einschränkungen mit Angst.

Doch Freiheit geht selten in einem großen Schritt verloren, sie verschwindet Zentimeter für Zentimeter, weil man sie nicht bemerkt, solange man sich daran gewöhnt.

Westerwelle wollte Bürger, keine „Staatskunden“. Menschen, die nicht nur Leistungen empfangen, sondern Verantwortung übernehmen. Demokratie lebt von Beteiligung, nicht von Gleichgültigkeit. Wer Freiheit will, darf sich nicht heraushalten.

Seine Worte sind kein Rückblick, sondern eine Warnung an die Gegenwart: Wenn wir jede Kontrolle hinnehmen, jedes Verbot akzeptieren und jede Debatte vermeiden, dann schaffen wir selbst die Grundlage ab, auf der unsere Freiheit steht.

Westerwelles Satz ist kein Zitat aus vergangenen Tagen, sondern eine Mahnung an uns alle: Freiheit verschwindet nicht plötzlich, sie stirbt schleichend, wenn wir sie nicht verteidigen



Disclaimer: Dieser Text ist eine meinungsstarke, sachlich fundierte Kommentierung zur Rede Guido Westerwelles. Er dient der politischen Bildung gemäß Art. 5 GG.

© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert
Video: Youtube.de


 


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