Gesundheitswesen als Selbstbedienungsladen – CDU-Style
Da staunt der Kassenpatient: Erst explodieren die Kosten, dann kommt die CDU-Regierung mit „innovativen“ Ideen um die Ecke – sprich, Gebühren, Aufschläge und Strafzahlungen. 300 Euro „Facharzt-Aufschlag“? Man könnte es auch ehrlicher „Abzocke mit CDU-Stempel“ nennen.
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) prüft noch, was von den Vorschlägen am besten beim Bürger einschlägt. Die Richtung ist aber klar: Wer sich keinen Facharzt leisten kann, bleibt eben im Wartezimmer des Hausarztes gefangen, während sich Privatversicherte amüsiert vorbeischieben. Das Ganze nennt man dann ernsthaft „Stärkung des Hausarztsystems“. Tatsächlich ist es nichts anderes als eine künstliche Hürde, um Patienten abzuschrecken und die Löcher in den Krankenkassenbudgets notdürftig zu stopfen.
Und jetzt die entscheidende Frage: Merken die CDU-Wähler eigentlich, was sie da gewählt haben? Dieselbe Partei, die früher groß gegen die Praxisgebühr wetterte, hat plötzlich wieder Spaß an Zusatzkosten. Dieselbe Partei, die sich als Hüterin der Mitte aufspielt, schiebt die Mehrbelastungen schamlos auf diejenigen ab, die sich weder private Zusatzversicherung noch schnelle Spezialisten leisten können.
Das Kalkül ist so durchsichtig wie billig: Man spart nichts, man entlastet niemanden – man verteilt nur die Lasten so, dass es die Falschen trifft. Fachärzte verdienen ein bisschen mehr, Kassenärzte jubeln über zusätzliche Bürokratie, die Politik klopft sich selbst auf die Schulter – und der Patient darf zahlen und warten.
Ob sich die CDU-Wähler schon ärgern? Oder warten sie noch, bis man ihnen erklärt, dass auch Pflaster und Blutdruckmessung künftig mit Servicegebühr zu haben sind?
In meinen Augen liegt hier der Hund begraben: Statt Patienten immer neue Gebühren unterzujubeln, müsste man sich mal ernsthaft anschauen, warum das System eigentlich so teuer geworden ist. Ein paar Verdächtige springen direkt ins Auge:
- Verwaltungsmoloch: Krankenkassen und Behörden beschäftigen Heerscharen an Leuten für Papierkram, Abrechnungsprüfungen und Statistik-Trickserei. Da geht mehr Geld für Bürokratie drauf als für Behandlung.
- Lobby-Bingo: Pharmaindustrie, Medizintechnik, Klinikbetreiber – alle haben ihre Finger drin und bekommen am Ende Preise durchgedrückt, die mit gesundem Menschenverstand nichts zu tun haben.
- Politische Flickschusterei: Jede Regierung bastelt neue Reformen, reißt alte wieder ab, verschiebt Kosten von A nach B – und niemand kümmert sich darum, dass das System irgendwann zusammenkracht.
- Fehlanreize: Manche Leistungen werden finanziell stärker honoriert als andere. Dadurch entsteht ein medizinisches Angebot, das sich an Vergütung, nicht immer am Bedarf orientiert.
- Demografie: Mehr ältere Menschen und mehr chronische Erkrankungen treiben die Ausgaben – was kein direkter Fingerzeig auf diese Gruppen sein soll. Aber das ist kein Geheimnis, sondern Mathematik.
- Fehlende Steuerungsinstrumente: Es fehlen wirksame Preisregulierung, bessere Vergütungsmodelle und echte Steuerungsmechanismen, die Überversorgung und Fehlanreize begrenzen.
Das Geld verpufft im System selbst – und anstatt die wahren Ursachen anzugehen, werden Patienten zur Kasse gebeten.
Disclaimer: Dieser Text stellt meine persönliche, kritische Meinungsäußerung dar. Er enthält keine rechtliche Beratung, sondern bewertet politische Vorgänge aus publizistischer Sicht. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert
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