Kommunalpolitik 2025: Erst der Waschbär, dann die Kita

Kita-Baustelle steht still, Kläranlage in der Warteschleife – und jetzt sollen die Waschbären dran glauben

Eschenburg, 2025: Die Kita „Neue Mitte“ liegt brach, die geplante Eröffnung im November ist längst Geschichte, und die neue Kläranlage basiert auf Wachstumszahlen, die eher nach Wunschkonzert klingen als nach seriöser Planung. Und was macht die Gemeindevertretung? Sie diskutiert über die Schaffung eines Postens für einen Waschbärbeauftragten, der die Tiere fangen und töten soll.

Ernsthaft? Anstatt endlich Lösungen für Baustelle, Kinderbetreuung und Abwasserplanung zu liefern, jagt man jetzt die einzigen Bewohner, die offenbar noch Lust haben, sich hier anzusiedeln. Waschbären sind klug, anpassungsfähig und deutlich effizienter darin, Probleme zu lösen, als mancher Gemeindevorstand.

Dass die CDU ernsthaft vorschlägt, einen professionellen „Waschbärterminator“ einzusetzen, liest sich wie eine makabre Provinzposse: fangen, rausbringen, töten – das Ganze natürlich mit jagdlicher Qualifikation und Verweis auf Nachbarstädte, die schon zwei Waschbärbeauftragte haben. So wird aus einem possierlichen Tier plötzlich ein öffentliches Sicherheitsrisiko erklärt, nur weil es Mülltonnen leert und ab und zu im Garten steht.

Es geht auch anders…!

Vielleicht sollte man lieber die eigene Politik überprüfen, bevor man Waschbären zum Problem erklärt. Denn anders als die Kita-Baustelle machen Waschbären keine Pause – sie tun einfach, was sie tun müssen. Und das mit mehr Konsequenz, als mancher Ausschuss in einem ganzen Jahr hinbekommt.

Wenn Eschenburg´s größtes Problem der Waschbär ist, dann geht es der Gemeinde besser, als viele glauben. Vielleicht sollte man sie nicht jagen, sondern gleich beauftragen: Wer die Mülltonnen der Anwohner so zuverlässig leert, könnte vermutlich auch die Kita schneller fertigbekommen als der Bauträger.

Disclaimer: Dieser Beitrag ist eine freie politische Meinungsäußerung gemäß Art. 5 Abs. 1 GG. Er dient der Information und der kommunalpolitischen Debatte. Die Inhalte stellen meine persönliche Meinung dar, erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Neutralität und sind keine Tatsachenbehauptungen über einzelne Personen.

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