Politik auf Endlosschleife – Rettung mit Recyclingpersonal

Immer dieselben Gesichter – und immer dieselben Fehler

Man kann ein Land nicht mit denselben Politikern retten, die es vorher an die Wand gefahren haben. Diese Erkenntnis ist so alt wie die Politik selbst – und trotzdem glaubt man in Berlin offenbar, dass ein neuer Titel auf der Visitenkarte und ein frisches Hashtag ausreichen, um Vertrauen zurückzugewinnen.

Die Rezeptur ist simpel: Man nehme dieselben Köpfe, die seit Jahren dieselben Beschlüsse fassen, tausche ein paar Posten aus, streue Begriffe wie „Transformation“, „Resilienz“ und „Zukunft“ in die Pressemitteilungen – und verkauft das Ganze als Rettungsplan. Das Publikum soll glauben, die Brandstifter von gestern seien plötzlich Feuerwehrleute.

Das Problem: Wer jahrelang Öl ins Feuer gegossen hat, darf sich nicht wundern, wenn ihm niemand den Wassereimer abnimmt. Dieselben Parteien, die die Energiekosten in die Höhe getrieben, ganze Industriezweige durch immer neue Vorschriften unter Druck gesetzt und das Land in eine Bürokratiefalle manövriert haben, reden jetzt von „Standortsicherung“. Das klingt, als würde ein Einbrecher plötzlich eine Sicherheitsfirma eröffnen und sich selbst als Schutzpatron der Nachbarschaft feiern.

Die politische Landschaft wirkt wie eine Endlosschleife: alte Rezepte, alte Phrasen, alte Gesichter. Man ruft zu „Mut und Zusammenhalt“ auf, während draußen Betriebe schließen, Arbeitsplätze verschwinden und die Steuerlast neue Rekorde erreicht. Diese Diskrepanz zwischen politischem Pathos und gelebter Realität lässt den Ruf nach echten Veränderungen immer lauter werden.

Wenn man wirklich etwas retten will, muss man den Mut haben, nicht nur kosmetische Korrekturen vorzunehmen, sondern auch die Verursacher zu hinterfragen und gegebenenfalls auszutauschen. Reformen von denselben Leuten, die den Schlamassel angerichtet haben, sind nichts anderes als Selbstrecycling – und das Ergebnis riecht bekanntlich nach verbranntem Gummi auf dem Standstreifen.


Disclaimer: Dieser Text stellt meine persönliche Meinung im Sinne von Art. 5 Abs. 1 GG dar. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder juristische Verbindlichkeit. Genannte Sachverhalte, Beispiele oder Vergleiche sind wertende Einordnungen des Autors und dienen der politischen Meinungsbildung. Dieses Bild ist eine künstlerische Darstellung mit symbolischem Charakter. Es dient der Illustration des Artikels und stellt keine tatsächliche Aussage über die abgebildeten oder assoziierten Personen dar.

© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert



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