Teures Schweigen in Eibelshausen: Kita-Bau ohne Fortschritt

Die Kita „Neue Mitte“ in Eibelshausen – ein Millionenloch im Stillstand

Der Bau der neuen Kita „Neue Mitte“ in Eibelshausen sollte Hoffnung bringen: mehr Plätze, moderne Räume, ein Signal für Familienfreundlichkeit. Geblieben ist bisher nur eine Baustelle, die aussieht, als sei sie auf unbegrenzte Zeit eingefroren. Während Eltern händeringend nach Betreuungsplätzen suchen, streitet man im Hintergrund wohl über Geld, Termine und Zuständigkeiten.

Der offizielle Fertigstellungstermin 1. November war von Anfang an ambitioniert. Heute wirkt er wie ein schlechter Scherz. Seit Monaten rührt sich nichts mehr. Keine Handwerker, keine Maschinen – nur Stillstand. Was als Schub für die Gemeinde gedacht war, ist inzwischen ein Mahnmal für schlechte Planung und fehlendes Projektmanagement.

Millionenprojekt – und keiner hat den Überblick

4 bis 5 Millionen Euro verschlingt die Kita „Neue Mitte“. Doch das Geld fließt nicht in Lärm von Bauarbeiten oder neue Spielgeräte, sondern in endlose Rechnungen und juristische Auseinandersetzungen. Zahlungen werden zurückgehalten, weil Leistungen nicht erbracht sind. Man kann es drehen und wenden wie man will: Hier ist die öffentliche Hand in ein Vertragschaos geschlittert, das auf dem Rücken der Familien ausgetragen wird.

Die Aufnahme zeigt die Baustelle der geplanten Kita in Eibelshausen. Statt regem Baugeschehen herrscht gähnende Leere: abgesperrtes Gelände, Baufahrzeuge und Arbeiter fehlen völlig. Nur Zäune und provisorische Materialien erinnern daran, dass hier eigentlich ein Neubau entstehen sollte. © Mirko Fuchs

Es ist bezeichnend, dass inzwischen Fachanwälte statt Bauarbeiter am Zug sind. Für Eltern heißt das: statt Kita-Platz gibt es Schriftsätze. Während Kinder weiter auf Wartelisten stehen, prüfen Juristen, wie es weitergehen könnte. Dass eine Gemeinde ihr dringendstes Projekt in den Gerichtssaal verlagern muss, ist mehr als ein Armutszeugnis.

Politik im Tiefschlaf

Auch die politische Ebene gibt kein besseres Bild ab. Sitzungen werden verschoben, Ausschüsse abgesagt. Offene Kommunikation mit den Bürgern? Fehlanzeige. Wer Antworten will, muss sich durch vage Pressemitteilungen arbeiten. Transparenz und Verantwortung sehen anders aus.

Während Politiker und Baufirmen den Ball hin- und herschieben, bleibt der Schaden real: fehlende Betreuungsplätze, berufstätige Eltern ohne Perspektive, Kinder ohne Räume. Die Kita, die Hoffnung bringen sollte, ist längst zum Symbol dafür geworden, wie öffentliche Projekte scheitern können, wenn Kontrolle, Konsequenz und klare Führung fehlen.

Die „Neue Mitte“ ist derzeit nichts anderes als ein Prestigeprojekt im Stillstand. Das Vertrauen vieler Bürger hat bereits Schaden genommen. Und eines ist klar: Eine Gemeinde, die beim Bau einer Kita so ins Straucheln gerät, muss sich die Frage gefallen lassen, wie sie mit noch größeren Vorhaben umgehen will.


Disclaimer: Dieser Artikel stellt eine kritische Meinungsäußerung im Rahmen von Art. 5 GG dar. Grundlage sind öffentlich zugängliche Informationen, insbesondere aus Berichten von mittelhessen.de sowie Mitteilungen der Gemeinde Eschenburg. Es werden keine konkreten Personen oder Firmen beschuldigt. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.

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