Wenn Satelliten jeden Pilz am Waldboden erkennen, aber angebliche Drohnen im deutschen Luftraum plötzlich unsichtbar bleiben
Wir stellen uns jetzt mal vor, dass Satelliten gestochen scharfe Bilder liefern und man auf denen die Barthaare eines Wildschweins im Rothaargebirge zählen kann. Militärische Spionagekameras erkennen angeblich einen Pilz mit 10 Zentimetern Hutdurchmesser irgendwo in Sibirien. Aber hierzulande? Da kreist eine Drohne über irgendeinem Provinzflughafen und alle zucken ratlos mit den Schultern. Herkunft unbekannt, Ziel unbekannt, Technik angeblich so mysteriös, dass James Bond neidisch würde.
Die Realität ist deutlich banaler: Entweder handelt es sich um billige Spielzeugdrohnen aus dem Elektromarkt, die irgendein gelangweilter Teenager in den Himmel jagt. Oder es ist die altbekannte Mischung aus Hysterie, Schlagzeilenhunger und Politikern, die mal wieder „Handlungsfähigkeit“ demonstrieren wollen, indem sie streng gucken und den nächsten Arbeitskreis einrichten.
Währenddessen werden Bürger mit martialischen Schlagworten eingelullt: „Gefährdung der Infrastruktur“, „Sabotagegefahr“, „ernste Bedrohung“. Dieselbe Infrastruktur, die angeblich so lückenlos überwacht wird, dass kein Maulwurf unbemerkt den Rasen durchwühlt, ist plötzlich komplett hilflos gegenüber einer Plastikdrohne aus Fernost.
Es wirkt wie ein orchestriertes Schauspiel: Panik erzeugen, Bedrohung beschwören, neue Sicherheitsgesetze fordern. Ein altbewährtes Rezept. Und wenn jemand nachfragt, wie es sein kann, dass High-Tech-Satelliten jeden Grashalm auflösen, aber Drohnen im deutschen Luftraum angeblich wie Geister verschwinden? Dann heißt es: „Geheime Informationen, kann man der Öffentlichkeit nicht sagen.“
Was bleibt, ist ein groteskes Missverhältnis. Technologien, die uns angeblich „gläsern“ machen, schaffen es nicht, eine klapprige Drohne von einer Möwe zu unterscheiden. Aber für die Bevölkerung reicht’s, um Angst und Unsicherheit zu schüren. Und während die Panikmacher sich in Bedrohungsszenarien verlieren, ist draußen Herbst, die einzige wirkliche Flugbewegung, die zählt, sind Kinder, die lachend ihre Drachen in den Himmel steigen lassen.
Disclaimer: Dieser Text ist meine kritische Meinungsäußerung und satirisch zugespitzt. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder amtliche Faktenlage, sondern kommentiert in überspitzter Form den öffentlichen Diskurs über Drohnensichtungen und die damit verbundene Panikmache.
© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert
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