Ein Land, das seine eigenen Symptome nicht mehr erkennt
Es klingt fast heldenhaft, wenn Ministerpräsident Boris Rhein und Bundeskanzler Friedrich Merz Klartext reden: Man müsse nur die „Wohlfühloasen verlassen“, dann sehe man, was im Land los sei. Volksfeste hinter Betonpollern, Waffenverbotszonen in Innenstädten, ein Sicherheitsgefühl, das man sich wie ein Luxusgut leisten muss. Nur, wer hat dieses Land eigentlich in genau diesen Zustand gebracht?
Seit Jahren wird an Symptomen herumgedoktert, während die Ursachen bekannt sind. Eine verfehlte Migrationspolitik, eine naive Kriminalitätsbekämpfung und ein staatliches Misstrauen gegenüber den eigenen Bürgern haben das Fundament geschwächt. Dieselben politischen Kräfte, die heute betroffen den Kopf schütteln, haben diese Entwicklung aktiv mitgetragen oder stillschweigend geduldet. Wer jahrelang wegsieht, wenn Regeln aufgeweicht, Grenzen relativiert und Verantwortung abgeschoben wird, sollte sich später nicht über den Verlust von Ordnung wundern.
Dass Politiker wie Boris Rhein jetzt auf „Sicherheit und Zusammenhalt“ pochen, wirkt wie der späte Versuch, aus den Trümmern ihrer eigenen Politik noch ein Wahlkampfthema zu zimmern. Der Bürger soll glauben, es handle sich um eine neu entdeckte Einsicht. Tatsächlich aber warnen Kritiker seit Jahren vor genau diesen Zuständen, allen voran die AfD. Diese Partei hat es gewagt, Missstände klar zu benennen, lange bevor Betonpoller zur Stadtausstattung gehörten. Dafür wurde sie nicht diskutiert, sondern dämonisiert.
Die Wahrheit ist unbequem. Wer die Realität anspricht, wird verurteilt. Wer sie verursacht, darf weiterregieren. Die Betonpoller vor Volksfesten sind sinnbildlich für den Zustand des Landes, Schutzwälle errichtet nicht gegen äußere Feinde, sondern gegen die Folgen einer Politik, die den eigenen Kompass verloren hat.
Disclaimer: Dieser Artikel stellt meine private politische Meinung im Sinne des Artikels 5 Grundgesetz dar. Er dient der freien öffentlichen Debatte und erhebt keinen Anspruch auf objektive journalistische Berichterstattung. Alle Aussagen spiegeln meine persönlichen Einschätzungen wider.
© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert
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