Roter Teppich für die Harmonie: Politische Selbstverneigung in XXL

Devote Unterwerfung: Kanzler Merz legt sich unter das Klingbeil

Berlin unter der Reichstagskuppel – Friedrich Merz (CDU) macht derzeit alles, um seine Umfragewerte in den Keller zu begleiten. Zum Auftakt der Plenarwoche beschloss er offenbar, dass ein bisschen politische Selbstverleugnung dem Image nicht schadet. Vor der Unionsfraktion appellierte er an seine eigenen Leute, doch bitte Rücksicht auf das zarte Gemüt von Lars Klingbeil (SPD) zu nehmen. Der Finanzminister sei „sehr sensibel“.

Das Bild, das bleibt: Merz, der Mann, der sonst gerne von „links ist vorbei“ spricht, breitet vor dem SPD-Chef den roten Teppich aus – samt Kopfkissen. Der Kanzler, der sich einst als Bollwerk gegen Sozialdemokratie inszenierte, klingt plötzlich wie der Betriebsrat eines Kuschelkurses.

Und wozu das Ganze? Um die Koalition zu retten, um die Richterwahlen nicht zu gefährden, oder schlicht, um den SPD-Partner nicht zu verschrecken? Vielleicht alles zusammen. Aber das Ergebnis wirkt wie eine Verneigung mit Salto rückwärts: Ausgerechnet Merz, der ewige Haudrauf der Union, macht den Schutzengel für den Vizekanzler.

Die Botschaft an die eigene Fraktion: Kein falsches Wort, kein zu harter Ton – schließlich könnte sich Klingbeil sonst unwohl fühlen. Es fehlt nur noch, dass man bei der nächsten Bundestagssitzung Kamillentee und Decken bereithält, damit niemand friert.

Wenn Politik zur Therapiestunde wird, darf man sich nicht wundern, dass immer weniger Menschen sie ernst nehmen. Wer Stärke demonstrieren will, sollte nicht ausgerechnet dann auf Kuschelkurs gehen, wenn das eigene politische Überleben auf dem Spiel steht.


Disclaimer: Dieser Artikel stellt eine zugespitzte, satirische Meinungsäußerung gemäß Art. 5 Abs. 1 GG dar. Die genannten Personen sind öffentliche Funktionsträger; die dargestellten Wertungen dienen der politischen Auseinandersetzung. Es handelt sich nicht um Tatsachenbehauptungen, sondern um politische Kommentierung. Das beigefügte Bildmaterial dient ausschließlich der Illustration im Rahmen der Meinungs- und Kunstfreiheit und stellt weder eine Tatsachenbehauptung noch eine herabsetzende Darstellung der abgebildeten Person dar.

© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert


 


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