Die erzwungene Wende: Wenn Ideologie den Motor ersetzt

Der Abschied vom Verbrenner – oder wie man Fortschritt mit der Brechstange erzwingt

Es ist eine merkwürdige Epoche, in der wir leben: Politiker, die noch nie einen Motor zerlegt haben, erklären Ingenieuren, was Fortschritt bedeutet. Der klassische Verbrennungsmotor, das Herz jahrzehntelanger deutscher Ingenieurskunst, wird nicht etwa durch eine überlegene Technologie verdrängt, sondern durch politischen Druck aus dem Verkehr gezogen. Der Umstieg auf das Elektroauto wirkt weniger wie Evolution, mehr wie Umerziehung.

Dabei hat niemand etwas gegen technische Innovation. Doch Innovation entsteht aus Wettbewerb, nicht aus Verboten. Wer eine Technologie nur dadurch zum „Sieger“ macht, dass man alle anderen ausschaltet, hat kein technisches, sondern ein demokratisches Problem. Der Elektroantrieb ist in vielerlei Hinsicht ein Fortschritt, aber eben nicht in jeder. Reichweite, Ladeinfrastruktur, Umweltbilanz der Batterien, Rohstoffabhängigkeit, all das sind Punkte, die nüchtern betrachtet werden müssten, statt sie mit moralischem Eifer zu übertünchen.

Der Zwang zum E-Auto folgt keinem ökologischen Imperativ, sondern einer politischen Agenda. Es ist bequem, Emissionen einfach an die Steckdose zu verlagern und sich anschließend klimaneutral zu fühlen. Doch wer das Gesamtbild betrachtet, weiß: Der Strom muss produziert, die Batterien müssen hergestellt, transportiert und entsorgt werden. Der Energieverbrauch verschwindet nicht, er verschiebt sich nur von der Zapfsäule ins Kraftwerk.

Die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft sind längst sichtbar. Millionen Arbeitsplätze hängen am Verbrenner. Zulieferer, Werkstätten, Tankstellen, ganze Wertschöpfungsketten stehen vor dem Aus. Und während deutsche Hersteller unter immer neuen Auflagen ächzen, importieren wir Batterien und Rohstoffe aus Regionen, deren Umwelt- und Sozialstandards bestenfalls in Fußnoten erwähnt werden.

Technischer Wandel ist unvermeidlich, aber er sollte aus Überzeugung kommen, nicht aus Zwang. Fortschritt entsteht dort, wo der Mensch wählen kann. Nicht, wo ihm die Wahl genommen wird. Die Frage, wie wir uns künftig fortbewegen, gehört auf den freien Markt der Ideen, nicht in die Aktenordner von Ministerien.


Disclaimer: Dieser Text stellt eine private, nicht-kommerzielle Meinungsäußerung im Sinne von Art. 5 Abs. 1 GG dar. Er enthält keine Rechtsberatung und dient ausschließlich der öffentlichen Meinungsbildung. Alle genannten Aspekte beruhen auf allgemein zugänglichen Informationen und der persönlichen Bewertung des Verfassers.

© 2025 Mirko Fuchs
Foto: KI-generiert


 


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